Vinyl- aber richtig!

dirkwUncategorized Leave a Comment

Richtig verlegt sind Vinylböden eine feine Sache. Dafür muss man allerdings einige wichtige Dinge wissen und beachten. Daher mal ein kleiner Exkurs in Sachen Vinyl:

Vinyl ist ursprünglich einmal als, ich beschreibe das jetzt einmal mit „besseres Laminat“, auf den Markt gebracht worden. Es wurde als perfekte Alternative zum Klicklaminat vermarktet, weil Vinyl im Vergleich zu Laminat unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und von der Oberfläche her leiser und angenehmer zum Laufen ist. Leider ist das Produkt offensichtlich ohne ausgiebige Tests zu schnell auf den Markt gebracht worden bzw. haben sich viele Händler in der Hoffnung auf hohe Margen auf ein fragwürdiges Produkt gestürzt und das mit vielerlei schönen Versprechungen an den Kunden gebracht.

Denn das eigentliche Problem ist seit langem bekannt: Massiver Kunststoff ist zwar unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit aber nicht gegenüber Wärme. Bei Sonneneinstrahlung dehnt sich der Kunststoff physikalisch bedingt derart stark aus, dass bei lose verlegtem Vinyl grosse Beulen entstehen können. Nicht unbedingt das, was man von einem hochpreisigen Produkt erwarten würde. Dazu muss man hier auch erwähnen, dass das Ausdehnungsverhalten ja bereits bei normalem PVC- Belag schon immer bekannt war. Für den Verlege-Profi ist das nichts neues. Deswegen muss bereits ein dünner PVC-Belag vollflächig verklebt werden. Das war schon immer so. Umso mehr ist es völlig unverständlich, dass da im Handel immer noch massive Kunststoff-Planken für die lose Klick-Montage oder gar ganz exotisch, für eine komplett lose oder „magnetische“ Verlegung angeboten werden. Der Vollständigkeit halber sei zwar gesagt, dass Produzenten mit dezent platzierten Hinweisen wie „bei Sonneneinstrahlung muss für eine ausreichende Beschattung gesorgt werden“ darauf hinweisen und selbst Experten mit solchen Formulierungen keine Mühe haben. Aber in der Praxis hat sich dann trotzdem recht schnell gezeigt, dass die thermische Verformung ein unkalkulierbares Risiko darstellt und es dann oft zu Schäden kommt. So oft, dass viele Bodenleger Vinyl nur noch verklebt montieren. Ich kann ja nicht zum Kunden sagen: Ich kann dir den Boden nur verlegen, wenn du darauf achtest, dass keine direkte Sonne durch das Fenster kommt. Außerdem gibt es im Boden oft noch andere unkalkulierbare Wärmequellen wie Wasserrohre, Bodenheizungen oder bauliche Ursachen.

Von daher: Wenn Vinyl, dann aber richtig. Vinyl muss zwingend vollflächig verklebt werden, wenn es wirklich halten soll. Alles andere ist reines Glücksspiel und überhaupt nicht fachgerecht.  Das Gute daran: Man kann auf die dicken Klick-Planken, die schon fast genauso teuer sind wie Parkett, dankend verzichten. Zur Verklebung braucht es die kostspieligen Klick-Systeme gar nicht. Hier reicht ein üblicherweise 3 bis 4mm starker Vinylbelag völlig aus, um in den Genuss der vielen Vorteile zu kommen, die ein solcher Boden bietet:

  • Fotorealistische Oberflächen
  • Frei von schädlichen Weichmachern
  • Leicht zu reinigen
  • Hochwertigere Haptik als weiche CV-Beläge
  • Unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit
  • Individuelle Designs möglich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert